Litauen
Armenspeisung in Litauen
In gewissen Abständen sammeln wir in der Kollekte des Gottesdienstes für die „Armenspeisung in Litauen“. Zuerst: Allen Gebern sei Dank!
Was nun steht hinter dieser Armenspeisung und wieso engagieren wir uns in einem so weit entfernten Land ? Kommt die Unterstützung wirklich dort an, wo sie benötigt wird ?
Litauen ist aus der Konkursmasse der ehe-maligen Sowjetunion wieder neu erstanden und durchlebt die gleichen Geburtswehen wie alle sich abspaltenden Volksgemeinschaften der zerfallenen Weltmacht:
Brutaler Kapitalismus, gepaart mit zügelloser Korruption und Vetternwirtschaft diktieren das Leben!
Wer hier nicht mithalten kann, wird rücksichtslos vom Wirtschaftsaufschwung abgedrängt. Dies betrifft vor allem Rentner und Rentnerinnen , sowie Familien ohne verdienenden Ernährer. Ihre Not ist entsetzlich groß, denn die Renten werden ständig gekürzt, staatliche Sozialhilfe gibt es nicht und Arbeitslosenunterstützung nur für wenige Wochen. Besonders betroffen ist hier wieder, wie auch schon zu Sowjetzeiten, die deutschsprachige, evangelische Minderheit.
In Heydekrug, heute Silute, ist unter Führung der Evangelisch-Lutherischen Kirche die Diakoniestation Sandora entstanden, die vor allem 25 bis 30 Kinder dieser Ärmsten mit einer täglichen warmen Mahlzeit versorgt. Zudem werden die Kinder nachmittags betreut und im christlichen Sinne erzogen, um sie von der Straße fernzuhalten.
Die Spendengelder werden persönlich überbracht und zum Einkauf der Nahrungsmittel verwendet. Ein Verwaltungsaufwand entsteht nicht, die Küche wird von engagierten Ehrenamtlern betreut und bekocht. Schön zu erleben ist auch das melodisch- breite Ostpreußisch, das hier noch gesprochen wird.
Wer einmal die glücklichen Gesichter der Kinder dieser ärmsten und ausgegrenzten Bevölkerungsschicht gesehen hat, dem ist seine Spende zum eigenen Glück geworden!
Sabine Nordmeyer