Rundgang3
Betritt man das Kirchenschiff, sind die kunstvoll gestalteten Prinzipalstücke mit dem Übereinander von Altar, Kanzel und Orgel sofort der Blickfang.

Diese Gestaltung, die auch in anderen Kirchen der Region zu finden ist, wird volkstümlich als „Bergischer Barock“ bezeichnet.
Allerdings ist diese Bezeichnung kunst-historisch nicht ganz zutreffend. Der Baumeister der Kirche, Professor Joseph Erb aus Düsseldorf, war Schüler und Mitarbeiter eines angesehenen Architekten jener Zeit, Nicolas de Pigage, des Erbauers von Schloss Benrath in Düsseldorf. Erb wandte wie sein Lehrer in Benrath beim Bau der Kirche eine stilistische Synthese aus frühem französischen Klassizismus, Spätbarock und Rokoko an.

Über der Kanzel prangt ein starker Arm in Ritterrüstung. In der Hand hält er ein Schwert mit goldenem Spruchband, auf dem die Worte eingraviert sind: „Qui me resis“ (Wer wird mir Widerstand leisten?) Die Bedeutung des Schwertes gibt Anlass zu mancherlei Mutmaßungen. Eine einfache Erklärung ist, dass es an den früheren Schutzpatron der Kirche, den Ritter Georg, erinnert. Zugleich erinnert es an das Schwert, das die Geister – vor allem in Glaubens- und Gewissensfragen – scheidet.