Rundgang6
Ohne die positive Einstellung des Luthertums zur Musik wäre der architektonische Plan eines Kanzelaltars, über dem als oberster Teil die Orgel thront, undenkbar.

Das Orgelgehäuse wurde von Professor Erb entworfen. Die kraftvoll geschwungenen Linien weisen auf die Barockzeit hin, die Verspieltheit der Blumen und Girlanden auf das Rokoko und die Gliederung der Orgelprospektpfeifen an der Vorderfront in drei Felder auf die Klarheit des französischen Klassizismus.
Die ursprüngliche Disposition der Orgel stammte von dem Düsseldorfer Orgelbauer Heinrich Bals aus dem Jahr 1784. Ihre architektonischen Gegebenheiten finden sich in der Disposition wieder.
Ein besonderes Merkmal, wie es in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts im Rheinland oft vorkommt, stellt der starke Einfluss der französischen Barockmusik und des französischen Orgelbaus, mit dem typischen nasalen Gepräge einiger Soloregister und dem Glanz der Trompetenstimmen.
Mehrere Flötenregister erinnern an das „empfindsame Zeitalter“. Das Gambenregister mit seinem Streicherklang lässt schon das darauffolgende 19. Jahrhundert ahnen, ebenso die Darstellung von Musikinstrumenten auf dem Orgelsims, Ausdruck einer enger werdenden Beziehung von Orgelregistern und Orchesterinstrumenten.
Die vom Leverkusener Orgelbaumeister Gert Weyland im Jahre 1983 neu erbaute Orgel nimmt Bezug auf die ursprüngliche Disposition.


Das freundliche Gesicht der Architektur unserer Kirche spiegelt sich auch in den Gesichtern der beiden Putten an der Orgel wieder.